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Hast Du erst Wissen erworben, so weißt Du, was Dir fehlt.

( Martin Buber, jüdischer Religionsphilosoph 1878 - 1965)

 

Ernsthaft sammeln bedeutet nicht nur Stücke zusammentragen. Der engagierte Sammler entwickelt sich mehr und mehr zum Detektiv und zum Forscher. Er entdeckt bis in feine Details Unterschiede oder Gemeinsamkeiten, verfolgt die Historie von Entwicklungen bis in frühe Zeiten zurück, sucht nach Dokumentationen in alten Archiven, studiert die Lebensgeschichten von Erfindern und Produzenten, ja ganzer Familien, über Generationen hinweg.  Ein immer wieder bestätigtes Phänomen der forschenden Wissenschaft gilt auch hier: je mehr Wissen man ansammelt, desto mehr Fragen tauchen auf.

 

Diese Seite soll dazu dienen, einige der interessantesten offenen Fragen unseres Sammelgebietes kurz zu beschreiben. Wir sind für jede weiterführende Informationen dankbar. Bitte wenden Sie sich an die genannte Email-Adresse oder an den Webmaster.

 

Markenzeichen „RR“ aus Wien, Österreich

Rena Rosenthal, New York, USA, um 1940

Maxram, Markenzeichen aus deutscher Fertigung

Figuren an Korkenziehern und Nussbrechern

Erster Korkenzieher Heinrich Ehrhardt / Georg Reißmann

 

Erste Erkenntnisse

 

Markenzeichen „RR“ aus Wien, Österreich

Quer über den Globus verteilt gibt es zwei Lager von Experten, die das Markenzeichen 

  

unterschiedlichen Personen zuordnen: Rena Rosenthal und Richard Rohac.

Unbestritten haben beide Namen eine Beziehung zur Szene der Wiener Bronzen.

Rena Rosenthal war in den USA u. a. vertrieblich für Hagenauer tätig, aber wohl eher als selbstständige Unternehmerin.

Bereits vor dem zweiten Weltkrieg bestellte sie in Wien Hagenauer-Produkte und verkaufte sie in New York in eigenen Shops. Vermutungen, dass Rena Rosenthal in diese Erzeugnisse das Zeichen RR für sich in USA einprägen ließ, sind durch nichts begründet. Erstens taucht in den durchaus bekannten Reklameanzeigen von Rena Rosenthal niemals das Zeichen "RR" auf; zum Anderen ist eine nachträgliche Anbringung ohne Beschädigung der Schwarz-Patina nicht ohne Weiteres möglich. Wie mir von Karl Hagenauer versichert wurde, ist das Zeichen "RR" niemals in der Werkstatt Hagenauer in Wien verwendet worden. Rena Rosenthal wird als Unternehmerin bereits in den 30er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts in Wirtschaftspublikationen in USA erwähnt.

Richard Rohac war bei Hagenauer angestellt, bevor er sich 1950/51 selbstständig machte. Er wird in der Anfangszeit

seiner Unternehmertätigkeit wohl auch eigene Entwürfe verarbeitet haben, die noch aus seiner Zeit bei Hagenauer stammten.

Es sind einige gleichartige Figuren bekannt, die einmal mit wHw (Werkstatt Hagenauer Wien) gemarkt sind und ein anderes

Mal mit "RR". Der Sohn seiner Geschäftspartnerin Elfi Müller versicherte mir, dass "RR" das Markenzeichen von

Richard Rohac gewesen ist; Belege dafür gibt es aber wohl nicht. Sehr selten sind frühe Werke von Rohac zu finden, die mit

"Rohac Wien" bezeichnet sind. Nach jahrelangen Recherchen ist es mir gelungen ein bisher einmaliges Stück zu finden,

auf dem sowohl die Bezeichnung "Rohac Wien" als auch die Marke "RR Vienna" eingeschlagen sind.

Damit ist endgültig geklärt: dies ist die Marke von Richard Rohac in Wien.

Die Marken von Richard Rohac

 

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Erster Korkenzieher Heinrich Ehrhardt / Georg Reißmann

Heinrich Ehrhardt, hochdekorierter Erfinder und Unternehmer, war Zeit seines Lebens stolz darauf, dass seine erste Erfindung ein Korkenzieher war. Er hat sich jedoch stets darüber geärgert, dass er diese Erfindung für wenig Geld an den damals wohl sehr geschäftgstüchtigen Kaufmann Georg Reißmann aus Zella verkauft hatte, der sie auf seinen Namen patentieren ließ und damit "ein bedeutendes Vermögen" erwarb. Diese erste Erfindung von Heirich Ehrhard, ein Korkenzieher mit Schraubenspindel und Drehhülse am Griff, ist in aller Welt sehr bekannt und ein Vorläufer seiner noch berühmteren Erfindung, der Schraubenspindel mit Kippnasenhülse. Während letztere Erfindung in den Archiven des Deutschen Patentamtes dokumentiert ist, stammt die erste Erfindung noch aus der Zeit vor der Gründung des Reichspatentamtes 1877. Es war bisher weder das genaue Datum der Patenterteilung bekannt, noch konnten die Patentschriften gefunden werden.

Einen ersten wichtigen Hinweis fand für mich Wolfgang Pfaller:

Der Korkenzieher wurde am 17. August 1868 für Georg Reißmann im Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha patentiert.